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Zu den Landschaften

Ilse Werners elementare, formal reduzierte, gleichwohl variations- und nuancenreiche Landschafts-Malerei wird von einem geheimnisvollen Kontinuum getragen, das ihr eine Ruhe und Zeitlosigkeit verleiht.

Dr. Bernd Bornemann, Lübeck

Ilse Werners Landschaften sind Landschaften nach der Fotografie; sie haben gewissermaßen den fotografischen Blick in sich aufgenommen und wirken häufig wie unscharfe Fotos, wie Panoramen, die uns durch ein nachlässig eingestelltes Objektiv ein Stück weit entzogen werden.
Diese Technik zielt auf Reduktion, auf Abstrahierung, auf die sanfte Ordnung einer neuen Expressivität und lenkt, gerade durch die vermeintliche Unschärfe, den Fokus auf die Farben und ihre Qualität, denen großes Eigengewicht zukommt: Ilse Werners Hotzenwald-Landschaften wächst so poetische Kraft zu.

Dr. Jürgen Glocker, Waldshut-Tiengen

Ilse Werners gemalte Bilder sind Symbiosen von äußerer und innerer Wirklichkeit, poetische Verdichtungen von Gegenwartsempfinden und Erinnerungsbildern. Sie geben sich zeitlos, archetypisch. Wunsch, Vision und Wirklichkeit sind in ihnen untrennbar verwoben.
Unfassbar wie der Landschaftsraum sind auch die Häuser – unscharf, verformbar, organoid. Ihr Leuchten kommt aus der Tiefe zahlreicher Farblasuren und vermittelt aktuelles Farberleben.
Zwar zitiert Ilse Werner die Dreiteiligkeit des klassischen Landschaftsbildes mit hohem Horizont, doch lassen sich ihre Ausblicke ebenso flächig lesen – changierend zwischen Gegenständlichkeit und purer Farbfeldmalerei.
Nichts in ihnen ist statisch, alles ist in organischem Wandel.

Stefan Tolksdorf, Freiburg

Ilse Werner will uns kein verifizierbares Abbild irgendeines Horizontes zeigen. Sie verwandelt den realen Horizont in eine Chiffre existentieller Erfahrung.
Ihre Orte sind Orte im Inneren. Nicht das äußere Abbild, sondern das innere Urbild hat für sie Bedeutung. Ort ist Ausdruck einer Annäherung und keine Besitznahme.
Ilse Werner hat ihren Stil, ihre unverwechselbare Handschrift gefunden.

Dr. Reinhard Valenta, Wehr

Ilse Werner forscht dem Versprengten, dem inzwischen längst heimatlos gewordenen nach, ein Spurenlesen woher wir kommen, wohin wir gehen:
Die „condition humaine“ in ihrer äußersten Verdichtung.

Prof. Dr. Stefan Bodo Würffel, Fribourg/CH

Zu den Portraits

Ilse Werner hat dem vorzugsweise in der Frauen-Kunstgeschichte anzutreffenden Portrait-Genre neue, nachdenkenswerte und visuell sehr ansprechende Elemente hinzugefügt.

Dr. Bernd Bornemann, Lübeck

Eine spannungsreiche und profunde Begegnung zwischen Bildender Kunst und Literatur, bewunderungswürdig die Sensibilität, mit der sich Ilse Werner auf die Dichterinnen und Dichter eingelassen hat: ein Ereignis, dessen Mittelpunkt wahre Humanität ausmacht.

Dr. Reinhard Valenta, Wehr

Der feine Strich verleiht den Portraits einen eigentümlich transparenten, schwebenden, ja vergeistigten Charakter, fernab jedes unmittelbaren Realismus wie jedes stilisierten Symbolismus.

Prof. Dr. Stefan Bodo Würffel, Fribourg/CH